Bangladesch – ein kleines Land im Süden Asiens – feiert den WM-Achtelfinaleinzug von Argentinien, als wäre es der Titel im eigenen Land. Das hat gute Gründe.
Kräftiger Support aus 17'000 Kilometer Entfernung: Bangladesch drückt Argentinien die Daumen.
Kräftiger Support aus 17'000 Kilometer Entfernung: Bangladesch drückt Argentinien die Daumen. - Twitter/luis2411h

Das Wichtigste in Kürze

  • In den Strassen von Dhaka in Bangladesch wurde diese Woche kräftig gefeiert.
  • Die Bengali bejubeln den Einzug Argentiniens in den WM-Achtelfinal.
  • Ein Besuch von Lionel Messi 2011 hat den Hype im asiatischen Land verstärkt.
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Hunderte Motorräder und mit jubelnden Menschen vollgepackte Trucks füllen an jenem Dienstagabend die Strassen von Dhaka, der Hauptstadt des Bangladesch. Es wird gejubelt, als ob gerade der Weltmeistertitel geholt wurde. Das kleine Land im südasiatischen Raum feiert tatsächlich einen sportlichen Erfolg – nur: es ist nicht ein Erfolg der eigenen Mannschaft.

Die Menschen bejubeln das 2:1 von Argentinien gegen Nigeria, das den Südamerikanern den Achtelfinal-Einzug bescherte. Zahlreiche Flaggen auf den Trucks und im Wind wehend auf den Motorrädern bezeugen den Fanatismus.

Liebe für die Fussballikonen

Argentinien? Bangladesch? Wieso feiert ein kleines Land östlich von Indien das grosse Argentinien, das fast 17'000 Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Erde liegt?

Die Liebe von Bangladesch für Argentinien ist höchstwahrscheinlich durch die Identifikation mit dem Antikolonialismus entstanden. Die Menschen identifizieren sich mit Fussballikonen: Diego Maradona beispielsweise wird im Land unter den Fussballfans vergöttert – wie auch der aktuelle Weltstar des Teams, Lionel Messi. Dieser besuchte das Land im Jahre 2011 anlässlich eines Testspiels gegen Nigeria und gab dem Hype weiteren starken Aufschwung.

Heute gilt es ernst

Da Bangladesch im Fifa-Ranking nur auf Platz 194 der Welt liegt, ruhen die Hoffnungen der Fussballfans auf Argentinien. Nebst der «Albiceleste» findet aber auch die brasilianische Nationalmannschaft viele Fans in der bengalischen Hauptstadt.

Heute liegt der Fokus aber grössten Teil auf Messi und Co. Diese sind ab 16 Uhr im Achtelfinal im Einsatz – und müssen gegen den Turnierfavoriten Frankreich eine Glanzleistung hervorzaubern. Ganz Dhaka wird das Spektakel verfolgen – und der «Albiceleste» die Daumen drücken.

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